Die Apothekerin
zur Einzelausstellung im Rathaus Dossenheim "Die Apothekerin"
Ausschnitt aus der Einführungsrede 29.09.2016 von Lynn Schoene:
...Was macht denn eine Apothekerin aus? Die Apothekerin muss zuerst einmal alles wissen über die Medikamente, die sie ausgibt. Sie muss organisieren können, sie muss beraten, sie muss sich die Sorgen der Menschen anhören, die zu ihr kommen - und sie muss Verständnis haben. Sie muss diese Menschen aufmuntern, sie muss Mut machen - und sie muss einen Sinn für Humor haben, gar ein Optimist sein, um dies alles zu bewältigen. Aber vor allem, was muss sie für eine ungeheure Beobachtungsgabe entwickeln, um ihrer Aufgabe gerecht zu werden. Ich habe mich gefragt, was muss sich da an Erfahrung angesammelt haben, und wie geht man als Mensch damit um?
Was hat dies alles mit Kunst, mit Malerei und Zeichnung zu tun, fragen Sie sich nun vielleicht? An dieser Stelle möchte ich betonen, dass es sich hier u.a. auch um meine persönliche Einschätzung handelt. Aber ich weiß, dass Ingrid Janowsky eine hervorragende Beobachterin ist. Und sie legt diese Beobachtungen nach getaner Arbeit auch privat nicht ab. Sie speichert und verinnerlicht sie, womöglich teils unbewusst. Ingrid Janowsky hat aber einen Weg gefunden, ihre Erfahrungen, diese Bilder in Ihrem Kopf, auf eine extrem individuelle und ausdrucksstarke Weise in Malerei und Zeichnung umzuwandeln. Und ohne ihren ungeheuren Drang zur Kreativität und Spontanität, ohne ihre Beobachtungsgabe und ohne eine nicht geringe Portion Humor wäre dies nicht möglich. Das ist es, was ihre Bilder ausmacht, denn sie sind sehr individuell, einfach anders. Das Anders sein, das Individuelle ist das, wonach jeder Künstler oder Künstlerin sucht... und braucht, um auf sich aufmerksam zu machen...